Heute vor 22 Jahren erschien mit „El Espiritu Del Vino“ das Doppelalbum von den Héroes Del Silencio, eines meiner absoluten Lieblingsalben der 90er Jahre. 
Wieso die Platte im Laufe der Zeit weitestgehend untergegangen ist, bleibt mir ein Rätsel. Immerhin hatte Roxy Music´s Phil Manzanera den Job des Produzenten übernommen und ist an dieser Stelle somit äußerst prominent besetzt. Mal abgesehen vom überragenden und charismatischen Gesang Enrique Bunbury´s ist für mich Gitarrist Juan Valdivia maßgeblich für den Sound der Band verantwortlich, übrigens einer meiner Lieblingsgitarristen. Dieser hätte nicht nur in Musikerkreisen mehr internationale Aufmerksamkeit verdient. Sein sehr spezieller Sound entsteht aus einer einmaligen Mischung aus Blues, britischen Post-Punk indiependent Flair und Metaleinflüssen. Insbesondere in den Soli schimmert immer wieder eine ordentliche Portion Iron Maiden durch. Er versteht es wie kaum ein anderer, britische Hard Rock Riffs durch darüber gespielte cleane Indiependent Gitarren diesen speziellen, schwebenden Sound zu verpassen, der so typisch für die HDS ist.
Die Platte bietet reinstes Labsal für die Ohren, zumeist rocken die HDS in treibendem Tempo ordentlich nach vorne. Aber immer wieder erklingen ergreifende, äußerst sensiblen Stellen durch. „El Espiritu Del Vino“ hat immer wieder musikalisch, überraschende und spannende Details zu bieten. Wie bei meiner Lieblingsnummer des Albums „La Sirena Varada“, Drummer Pedro Andreu auf Zählzeit Vier, in einem der Anfangstakten einfach den Beat aussetzt, raubt mir bis heute fast den Atem. „El Espiritu Del Vino“ gehört für mich zu einer der besten Rockplatten überhaupt und ist wie gemacht für einen richtig schönen Sommer.
TurkeyThruTheCorn 